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Einsichten und Wünsche in der Bonner Operndebatte

Oper Bonn
Oper Bonn CC BY-SA 3.0
Oper Bonn
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CC BY-SA 3.0

Von den Bürgern kaum beachtet, fand am 5.5.2014 eine Podiumsdiskussion mit kommunalen Parteivertretern zur Zukunft der Bonner Oper statt. Der Generalanzeiger zog das treffliche Fazit: “Viel Zukunftsmusik wurde in diesem Zusammenhang gespielt.”.

Dem können die Bonner Piraten nur zustimmen, die sich in diesem Rahmen als einzige der vertretenen Parteien für ein Bürgerbegehren zur Reduzierung der absurd hohen städtischen Zuschüsse im Opernbereich aussprachen.

Trotz der prekären Lage des Bonner Haushalts wollen alle bisherigen Ratsparteien am eigenen Bonner Opernensemble festhalten. Auf konkrete Nachfrage des Diskussionsleiters räumten dann aber alle Parteivertreter ein, dass eigentlich auch bei den Bonner Opernvorstellungen Zuschussreduzierungen zu prüfen seien. Die dabei vorgetragenen Ideen entsprachen weitgehend jenen Argumenten, die die Bonner Piraten schon 2012 zur Diskussion stellten.

Als es um die Zukunft der Bonner Bühnen ging, wurde von mehreren Parteivertreten die Schließung einzelner Theaterbühnen in Erwägung gezogen. Die Bonner Piraten dagegen wollen alle Sprech-Theater erhalten, während bei den Opernkosten gespart werden soll.

Lasst Bonn leben
Lasst Bonn leben!

„Während die Oper immer höhere Subventionen pro verkaufter Opernkarte erfordert, verfallen die Theater im Veedel und die Schauspieler leiden an befristeten und schlecht bezahlten Arbeitsverträgen. Dieser Zustand ist kulturfeindlich, nicht die Infragestellung der Opernsubventionen.“, so Felix Kopinski, kulturpolitischer Sprecher und Spitzenkandidat der Bonner Piratenpartei.

Da es zudem bei der Oper um den größten Einzeletat in der Kulturförderung geht, ist für die Bonner Piratenpartei ein Bürgerentscheid in dieser Frage der optimale Weg, den Bürgern mehr Mitsprache in der Kommunalpolitik zu ermöglichen.

Felix Kopinski ergänzte: “Die Opernfreunde befinden sich in einer geradezu absurden Situation. Einerseits ist klar: der Kulturetat wird zusammenbrechen, wenn Oper und Festspielhaus-Betrieb finanziert werden muss. Andererseits plädiert die etablierte Politik mit den gleichen Argumenten für ein Festspielhaus, wie für den Erhalt der Bonner Oper. Ist das Festspielhaus aber erst einmal gebaut und ergeben sich konkrete Sparzwänge, werden diese bei der maroden Oper erfolgen, nicht beim nagelneuen Festspielhaus. Dies ist den Opernfreunden auch durchaus klar, wie uns die Reaktionen des Publikums gezeigt haben. Die Parteien sollten der Operngemeinde endlich reinen Wein einschenken und ihr doppeltes Spiel beenden.”

2 Kommentare zu “Einsichten und Wünsche in der Bonner Operndebatte

  1. stoertebecker

    „Während die Oper immer höhere Subventionen pro verkaufter Opernkarte erfordert, verfallen die Theater im Veedel und die Schauspieler leiden an befristeten und schlecht bezahlten Arbeitsverträgen. Dieser Zustand ist kulturfeindlich, nicht die Infragestellung der Opernsubventionen.“, so Felix Kopinski, kulturpolitischer Sprecher und Spitzenkandidat der Bonner Piratenpartei.

    Felix Kopinski ergänzte: “Die Opernfreunde befinden sich in einer geradezu absurden Situation. Einerseits ist klar: der Kulturetat wird zusammenbrechen, wenn Oper und Festspielhaus-Betrieb finanziert werden muss. Andererseits plädiert die etablierte Politik mit den gleichen Argumenten für ein Festspielhaus, wie für den Erhalt der Bonner Oper. Ist das Festspielhaus aber erst einmal gebaut und ergeben sich konkrete Sparzwänge, werden diese bei der maroden Oper erfolgen, nicht beim nagelneuen Festspielhaus. Dies ist den Opernfreunden auch durchaus klar, wie uns die Reaktionen des Publikums gezeigt haben. Die Parteien sollten der Operngemeinde endlich reinen Wein einschenken und ihr doppeltes Spiel beenden.”

    Hier wird also wieder versucht, die eine Kulturinstitution gegen die andere auszuspielen. Das ist ja ein feiner “kulturpolitischer” Sprecher, der Herr Kopinski. Wodurch zeichnet er sich eigentlich aus? Was hat er in der (Bonner) Kultur bisher geleistet? Er scheint ja kein großer Spezialist zu sein. Ein Ausseneinsteiger? Auch ein Vertreter des Holi-Farbenfestes, welches die Piraten Bonn ja so unterstützenswert finden?
    Daß die Bonner Oper “marode” ist, wäre mir neu. Wie kommt er dazu, dies zu sagen? Wie viele Vorstellungen hat er denn schon in der Oper besucht?
    Sobald man populistisch sein will, ruft man wieder nach einem Bürgerentscheid. Wie man diese “Bürgerentscheide” instrumentalisieren kann mit oberflächlichen Wahrheiten, wurde uns ja gerade im Osten Europas vorgemacht…
    Vielleicht sollte man gleich darüber abstimmen, mehr Fernsehsender à la RTL oder SAT von Steuergeldern zu finanzieren. Nicht die sogenannte Hochkultur, welche wir ja nicht mehr brauchen. Und man lässt die Schüler darüber abstimmen, ob sie Kabale und Liebe oder doch lieber Comics lesen wollen…
    Warum haben die Piraten eigentlich solch’ eine Angst vor der “Hoch”-kultur. Interessanterweise trennen ja gerade sie zwischen “Hoch” und anderer Kultur, nicht die Theaterleute. Warum eigentlich diese Spalterei?
    Was soll eigentlich mit all’ den Künstlern passieren, die arbeitslos werden? Gibt es da schon Pläne?
    Es ist gut und notwendig, daß es so viel Theater und andere Kultur im Gegensatz zu den zum Beispiel Vereinigten Staaten gibt. Weil es das Denken einer Gesellschaft beeinflusst.
    Was ist in Italien los? Da hat man fast alle wichtigen Theater geschlossen. Stattdessen gibt’s Volksverdummung im Berlusconifernsehen. Und Herr Berlusconi, der Schlaue, wird wieder mitmischen in der Politik. Der Untergang eines Landes. Und die Menschen merken noch nicht einmal, was man ihnen dort nahm.
    Wissen die Piraten und ihre sogenannten Sprecher, was sie tun?

  2. stoertebecker

    Kleiner Nachtrag: Es geht um das deutsche Stadttheater. Ein Kulturreichtum, welchen es nur im deutschsprachigen Raum gibt. Welcher dafür sorgt, daß ALLE die Möglichkeit haben, ins Theater zu gehen. Nicht nur eine Elite.
    Die Festspiele dagegen sind ein Prestigeobjekt für eine Elite. Dafür sollte die Allgemeinheit nicht zahlen.
    Während zum Beispiel die Theater in NRW immer mehr unter den Kürzungen zu leiden haben, werden Prestigeobjekte in NRW wie die Ruhrtriennale über die Maßen unterstützt.
    DAS ist die eigentliche Ungerechtigkeit, das Ungleichgewicht! Hier sollten die Piraten einmal anfangen…

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