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Vor leeren Gläsern lässt sich schwer leben in Saus und Braus

Oper Bonn
Oper Bonn CC BY-SA 3.0
Oper Bonn
Oper Bonn

Die Bonner Piraten begrüßen den neuerlichen Vorstoß des Oberbürgermeisters, das heiße Eisen der Opernsubventionen erneut auf die Tagesordnung zu setzen. Durch die angespannte Haushaltslage und die durch den Stadtkämmerer verhängte Haushaltssperre sind nachhaltige Sparansätze mehr denn je gefragt. Auch, um den Bonner Theatern und den dort beschäftigten Menschen eine Existenzgrundlage und Planungssicherheit zu ermöglichen.

Gerade noch 64% der Opernkarten werden in Bonn verkauft. Um diese Zahlen wenigstens zu halten, inszeniert man dort sechzehn Premieren pro Jahr. Jede Neuinszenierung kostet den Bonner Steuerzahler fast eine Million Euro. Eine einzelne Opernveranstaltung kostet 200.000,- Euro, jede verkaufte Opernkarte wird mit 270,- Euro bezuschusst. Während die Finanzierung der Oper, auch im Falle eines Nothaushaltes, durch langjährige Intendantenverträge gesichert ist, verfallen in Bonn nicht nur die Sportstätten, sondern auch die kleinen Theater werden in ihrer Existenz bedroht. Die dort beschäftigten Schauspieler erhalten seit langem nur noch befristete Verträge und Gehälter, die kaum zum Leben reichen.

„Die etablierten Parteien im Bonner Stadtrat verteilen seit Jahrzehnten Wahlkampfgeschenke um die Wette und ruinieren damit nachhaltig die städtischen Finanzen. Die einzigen, die sich trauen diese Wahrheit auszusprechen, sind der Oberbürgermeister, der Bürgerbund und die Piraten.“, so Felix Kopinski, kommunalpolitischer Sprecher der Bonner Piratenpartei. Kopinski weiter: „Beethoven hat nur eine einzige Oper geschrieben, seinen Werken käme ein stiftungsbetriebenes Festspielhaus sicherlich mehr zugute. Außerdem müssen wir in der Bundesstadt ohne nennenswertes Nachtleben endlich einen Nährboden zur Entwicklung einer freien Kunstszene schaffen, was uns nur durch massive Einsparungen an anderer Stelle gelingt.“

Die Bonner Piraten fordern bereits seit 2010 Einsparungen bei den Opernsubventionen und ein verstärktes Engagement in Sachen freier Kultur. „Wenn uns dies durch eine Fusion mit der Kölner Oper gelingt, soll es uns recht sein. Bereits jetzt wäre es billiger, jeden Opernbesucher mit dem Taxi nach Köln und zurück zu chauffieren, als die aktuellen Subventionszahlungen beizubehalten.“, so Kopinski.