Drei Dinge sind mir zuletzt aufgefallen, auf die ich nicht auf Anhieb eine Erklärung habe.
1) Die erste Sache ereignete sich am 20.08.2013 auf dem Münsterplatz. Da gab es eine große SPD-Kundgebung mit Sigmar Gabriel. So weit so normal. Daneben stand jedoch eine Hüpfburg der Stadtwerke Bonn. Diese war von der Position her eindeutig ein Teil der SPD-Veranstaltung und wurde auch von den Kindern der Bürger fleißig benutzt die sich dann nolens volens die Reden der SPD-Granden anhörten.
Dazu meine Frage: Warum werben die Stadtwerke Bonn so offensichtlich für die SPD? Ein Ordner der SPD erklärte mir, dass die SWB die Veranstaltung nutzen um für sich zu werben. Dies erscheint mir aber wenig plausibel, da die Hüpfburg schon sehr von der Veranstaltung vereinnahmt war. Niemand nimmt so eine Hüpfburg als werben für die SWB wahr, wenn direkt daneben ein zehn Meter hohes Gestell voll mit SPD-Werbung steht.
Eine weitere Bemerkung des SPD-Ordners “Die helfen uns auch mit dem Ordnungsamt” ist da noch tiefergehender. Wie sah die Hilfe aus? War es dann nicht nur eine Partei-Veranstaltung sondern eine Großveranstaltung für die es ausschließlich das Recht gibt den Münsterplatz zu belegen wie mir von der Stadt versichert wurde als ich für die Piraten den Münsterplatz als Veranstaltungsgelände haben wollte und wir auf den Theaterplatz in Bad Godesberg verbannt wurden? Nichts gegen Bad Godesberg – wir hatte dort eine gute Veranstaltung mit dem Piratenbus. Es ist für Innenstadtverhältnisse aber doch etwas ab vom Schuss.
Diese beiden Punkte passen für mich nicht zusammen.
2) Das zweite Ereignis war die Demonstration am Montag, 02.09.2013 an der Viktoria-Brücke gegen die Hetzer von “ProDeutschland”. Es gab die üblichen Reden der “Pros” und eine lautstarke Gegendemo mit Straßenfest auf der gegenüber liegenden Seite des Hochstadenrings. Die Polizei hatte leichtes Spiel und alles war friedlich und zumindest auf der Gegendemo-Seite entspannt. Trotzdem wurde die Demo abgefilmt.
Es gibt Urteile des Bundesverfassungsgerichts, dass dies nur passieren darf, wenn Ausschreitungen zu erwarten sind. Das war an diesem Tag definitiv nicht der Fall. Jede Demo blieb auf ihrer Seite und die Polizei musste nur ab und zu einen Passanten zur Seite scheuchen.
Warum werden Urteile des BVerfG derart missachtet? Die Polizei an sich verhielt sich an dem Tag vorbildlich. Die Polizistinnen und Polizisten sagten unaufgeregt was sie wollten und warteten auch mal eine Minute wenn die Verabschiedung etwas dauerte.
Trotzdem wurde von dem Balkon der Einsatzleitung herab die Gegendemo mit der Kamera erfasst.
Habt ihr eine Erklärung?
3) Erlebnis beim Wahlinfostand:
Neben uns der Stand der Grünen. Ich sag da frech: “Wenn die Grünen das mit den Bürgerrechten ernst meinen würden, würden sie alle Piraten werden.”
Die Kandidatin darauf: “Nein. Ihr habt zu wenige Frauen.” Ob der Begründung ein wenig überrascht sagte ich erst mal nichts. Dann frage ich feststellend: “Ihr habt auch einen Frauenanteil von nur 40%.” Auf ein Schulterzucken ergänzte ich: “Obwohl bei den Grünen ist die Karriere für eine engagierte Frau sicher.” Die Antwort: “Für eine engagierte… ja.” überraschte dann nicht mehr. Doch die Begründung dazu: “Das soll ein Ausgleich sein, dass Frauen eine Doppelbelastung haben. Sie müssen Beruf und Haushalt meistern und bekommen von ihren Männern keine Unterstützung.” Das war mal schön ehrlich. Ich frage mich nur immer noch ob es richtig sein kann Sexismus mit Sexismus zu bekämpfen. Diejenigen, die am meisten über Sexismus schimpfen wenden diesen umgekehrt schon institutionalisiert an.
Findet ihr das gut?
Bei Kommentaren bitte die Nummer auf die sich der Kommentar bezieht angeben.
Drei Dinge sind mir zuletzt aufgefallen, auf die ich nicht auf Anhieb eine Erklärung habe.
1) Die erste Sache ereignete sich am 20.08.2013 auf dem Münsterplatz. Da gab es eine große SPD-Kundgebung mit Sigmar Gabriel. So weit so normal. Daneben stand jedoch eine Hüpfburg der Stadtwerke Bonn. Diese war von der Position her eindeutig ein Teil der SPD-Veranstaltung und wurde auch von den Kindern der Bürger fleißig benutzt die sich dann nolens volens die Reden der SPD-Granden anhörten.
Dazu meine Frage: Warum werben die Stadtwerke Bonn so offensichtlich für die SPD? Ein Ordner der SPD erklärte mir, dass die SWB die Veranstaltung nutzen um für sich zu werben. Dies erscheint mir aber wenig plausibel, da die Hüpfburg schon sehr von der Veranstaltung vereinnahmt war. Niemand nimmt so eine Hüpfburg als werben für die SWB wahr, wenn direkt daneben ein zehn Meter hohes Gestell voll mit SPD-Werbung steht.
Eine weitere Bemerkung des SPD-Ordners “Die helfen uns auch mit dem Ordnungsamt” ist da noch tiefergehender. Wie sah die Hilfe aus? War es dann nicht nur eine Partei-Veranstaltung sondern eine Großveranstaltung für die es ausschließlich das Recht gibt den Münsterplatz zu belegen wie mir von der Stadt versichert wurde als ich für die Piraten den Münsterplatz als Veranstaltungsgelände haben wollte und wir auf den Theaterplatz in Bad Godesberg verbannt wurden? Nichts gegen Bad Godesberg – wir hatte dort eine gute Veranstaltung mit dem Piratenbus. Es ist für Innenstadtverhältnisse aber doch etwas ab vom Schuss.
Diese beiden Punkte passen für mich nicht zusammen.
2) Das zweite Ereignis war die Demonstration am Montag, 02.09.2013 an der Viktoria-Brücke gegen die Hetzer von “ProDeutschland”. Es gab die üblichen Reden der “Pros” und eine lautstarke Gegendemo mit Straßenfest auf der gegenüber liegenden Seite des Hochstadenrings. Die Polizei hatte leichtes Spiel und alles war friedlich und zumindest auf der Gegendemo-Seite entspannt. Trotzdem wurde die Demo abgefilmt.
Es gibt Urteile des Bundesverfassungsgerichts, dass dies nur passieren darf, wenn Ausschreitungen zu erwarten sind. Das war an diesem Tag definitiv nicht der Fall. Jede Demo blieb auf ihrer Seite und die Polizei musste nur ab und zu einen Passanten zur Seite scheuchen.
Warum werden Urteile des BVerfG derart missachtet? Die Polizei an sich verhielt sich an dem Tag vorbildlich. Die Polizistinnen und Polizisten sagten unaufgeregt was sie wollten und warteten auch mal eine Minute wenn die Verabschiedung etwas dauerte.
Trotzdem wurde von dem Balkon der Einsatzleitung herab die Gegendemo mit der Kamera erfasst.
Habt ihr eine Erklärung?
3) Erlebnis beim Wahlinfostand:
Neben uns der Stand der Grünen. Ich sag da frech: “Wenn die Grünen das mit den Bürgerrechten ernst meinen würden, würden sie alle Piraten werden.”
Die Kandidatin darauf: “Nein. Ihr habt zu wenige Frauen.” Ob der Begründung ein wenig überrascht sagte ich erst mal nichts. Dann frage ich feststellend: “Ihr habt auch einen Frauenanteil von nur 40%.” Auf ein Schulterzucken ergänzte ich: “Obwohl bei den Grünen ist die Karriere für eine engagierte Frau sicher.” Die Antwort: “Für eine engagierte… ja.” überraschte dann nicht mehr. Doch die Begründung dazu: “Das soll ein Ausgleich sein, dass Frauen eine Doppelbelastung haben. Sie müssen Beruf und Haushalt meistern und bekommen von ihren Männern keine Unterstützung.” Das war mal schön ehrlich. Ich frage mich nur immer noch ob es richtig sein kann Sexismus mit Sexismus zu bekämpfen. Diejenigen, die am meisten über Sexismus schimpfen wenden diesen umgekehrt schon institutionalisiert an.
Findet ihr das gut?
Bei Kommentaren bitte die Nummer auf die sich der Kommentar bezieht angeben.