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Oper Bonn – die Fakten in 90 Sekunden

Im Rahmen unserer neuen Informationsserie “In 90 Sekunden” spricht heute Klaus Benndorf, zweiter Vorsitzender und Bundestagskandidat der Bonner Piraten zu Ihnen. Schauen Sie sich das Video an oder lesen Sie den vollen Artikel mit dem begleitenden Text
zum VIDEO.

Wir danken für Ihr Interesse an dem kurzen Video und würden uns freuen, Sie demnächst wieder hier begrüßen zu dürfen. Im Rahmen von “90 Sekunden” werden wir an dieser Stelle künftig alle zwei Wochen wichtige politische Themen aufgreifen.

Zusätzlich möchten wir Sie darauf hinweisen, dass unabhängig von der Piratenpartei die “Initiative BürgerBegehren Bonner Oper” am 27.02.2013 ein Bürgerbegehren zur Reduzierung der Opernzuschüsse eingereicht hat. Näheres dazu finden Sie unter www.ibbbo.de


Warum schon wieder die Bonner Oper?

Die finanzielle Situation der Stadt Bonn ist extrem angespannt. Nur unter Auflagen wurde der Haushalt 2013/2014 von der Bezirksregierung genehmigt. Für freiwillige Leistungen bei Kultur, Sport und Sozialem bleibt der Stadt kaum noch Handlungsspielraum. Umso wichtiger ist eine gerechte Verteilung der knappen Mittel. Die Oper verschlingt mehr als ein Drittel der Gelder im Kultur- und Sporthaushalt. Für Kleinkunst, Sport oder soziales Engagement und Jugendförderung bleibt da kaum etwas übrig.

Wir lehnen es ab, wenn jeder Opernabend den Steuerzahler mehr als 200.000 Euro kostet und gleichzeitig die beliebte Rheinkultur nur 80.000 Euro erhält und aufgegeben wird. Wir lehnen es ab, wenn jede Opernkarte mit 250 Euro bezuschusst wird und der durchschnittliche Eintrittspreis nur ca. 30 Euro beträgt.

Kulturelle Vielfalt statt Monokultur. Verteilungsgerechtigkeit statt Privilegien für wenige. Das sind die Grundsätze für die wir kämpfen. Dazu müssen Gelder von der Oper auf andere Bereiche verlagert werden und dazu werden wir die Bürger befragen.

Es gibt viele Möglichkeiten die Kosten für die Oper zu senken. Höhere Eintrittspreise, weniger Neuinszenierungen, bessere Nutzung der Räumlichkeiten durch kommerzielle Veranstaltungen. Die Umsetzung ist mit tausend Widerständen verbunden, aber es ist die einzige Möglichkeit die knappen finanziellen Mittel der Stadt gerecht auf alle Bereiche zu verteilen.

Immer wieder kann man lesen, dass ein Bürgerbegehren überflüssig sei und die große Mehrheit der Bonner hinter der Oper stünde. Warum dann die Aufregung von Kulturschaffenden, Ratsherren und Verwaltung? Ganz einfach: Weil ihnen klar ist, wie sie sich selbst belügen. Weil sie wissen, dass eine Mehrheit der Bonner Bürger die Höhe der Subventionen ablehnt und sich für Kürzungen aussprechen wird.

Eine Kürzung bedingt zwingend ein Umdenken der Betroffenen. Gute Kultur ist keine Frage des Geldes sondern verlangt Können und Phantasie. Nur unter Druck werden sich diese Fähigkeiten wieder herausbilden, und diesen Druck können die Bürger mit ihren Stimmen aufbauen.

Das klingt idealistisch und naiv. Die Erfahrung lehrt, dass die Kulturlobby mit allen Mitteln für Ihre Privilegien kämpfen wird. Als Piraten sagen wir daher ganz klar, dass auch eine Aufgabe des Opernbetrieb denkbar ist, wenn ein Bürgerentscheid dies fordert und keine andere Möglichkeit besteht, den kommunalen Haushalt angemessen auf alle gesellschaftlichen Bereiche zu verteilen.

Die 90Sekunden in einem Satz – Den Opernbetrieb in der jetztigen Form lehnen wir ab, eine angemessen geförderte, phantasievoll geführte und in das gesamtgesellschaftliche Leben integrierte Oper empfinden wir als Bereicherung der Bonner Kulturszene.