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Open Data: Piraten fordern Freigabe der Echtzeitdaten zu Busstandorten

“Wir versprechen uns von einer Freigabe der dynamischen Echtzeitdaten, über offene Schnittstellen an Dritte, eine schnellere und flächendeckendere Information der Fahrgäste über voraussichtliche Abfahrtszeiten der Busse ” so Sprecherin Silke Hartkopf.

Seit 2006 arbeiten die Solinger Verkehrsbetriebe an Pilotprojekten zum Fahrgastinformationssystem (FIS), dass neben Sollzeiten auch über einen dynamischen Fahrplan in Echtzeit Daten zu Verspätungen und Ausfällen anzeigen soll. Dabei wurde das Augenmerk bisher hauptsächlich auf Anzeigetafeln an Haltestellen gelenkt wie bei der Linie 683. Die Stadtwerke investierten in das dynamische Informationssystem bisher rund 750 000 Euro (rund 400 000 Euro sind Fördergeld vom VRR). Am Hauptbahnhof, am Busbahnhof Aufderhöhe und am Bahnhof Mitte werden aber auf absehbare Zeit nur die Sollzeiten aus dem normalen Fahrplan angezeigt, dabei senden alle Solinger Busse die auf den Fahrzeugrechnern hinterlegten Meldedaten per Funk aus.

Zwar sind im Internet über efa.vrr.de eine Fahrplanauskunft und ein Abfahrtsmonitor verfügbar, diese bieten jedoch bisher für die Busse in Solingen keine Echtzeitdaten und werden diese in naher Zukunft auch nur für die Linie 683 anzeigen. Das gleiche gilt bei der VRR-App.

Inzwischen sind Smartphones derart weit verbreitet, dass Applikationen hierfür die komfortabelste und zukunftsträchtigere Art der Fahrplanauskunft sind. Stehen die Daten zur freien Verfügung, sind der Kreativität der Entwicklergemeinde für zielgruppenorientierte Anwendungsfälle keine Grenzen gesetzt. Dann sind auch viele weitere Informationen kombinierbar, neben Abfahrtszeiten und aktuellen Zusatzinformationen für alle Linien einer Haltestelle, zum Beispiel eine Haltestellen-Suche, ein Abfahrtszeit-Countdown, Preisinformationen, Ticketverkauf, Bookmarks für individuelle Einstellungen mit häufig genutzten Haltestellen, Wohnungssuche, Erreichbarkeit von Sehenswürdigkeiten etc.

Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) ist bei der Freigabe von Verkehrsdaten über die bekannten Schnittstellen VDV 452, 453 und 454 im Rahmen von Open Data und Open Service bisher sehr zurückhaltend, erkennt aber die Vorteile der Verknüpfung zu Mehrwertdiensten an (siehe VDV-Mitteilung 7030, November 2013). Neben einer meist schnellen und kostengünstigen Umsetzung von aufgesetzten Applikationen führt die Freigabe der Schnittstellen auch zu einer Server-Entlastung durch weniger Zugriffe auf der Webseite des Verkehrsunternehmens.

Die Eingliederung von Open Data in die Prozesse der Stadt, die Schaffung von offenen Standard-Schnittstellen für andere Anwendungen und die Erarbeitung einer Informationsfreiheitssatzung gehören zum Wahlprogramm der Solinger Piraten.

 

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