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PIRATEN fordern: Alle Solinger informieren und an Entscheidung über Windräder beteiligen!

Die Solinger PIRATEN fordern neben einer ausführlichen Information über die Investitionen, Risiken und Folgen beim geplanten Bau von Windrädern an der Sengbachtalsperre auch eine breite Beteiligung aller Bürger.

Ein erster Schritt in die richtige Richtung wurde mit der Infoveranstaltung der Stadtwerke Solingen und der Arbeitsgemeinschaft (ARGE) Bergwind in der Jugendherberge Burg unternommen. Auf der überfüllten Veranstaltung für Anwohner wurde über das Bauvorhaben von zwei großen Windkraftanlagen (jede mit einer Höhe von 200m und einem Durchmesser von 120m) mit einer gesamten Leistung von prognostizierten 8-12 Millionen Kilowattstunden pro Jahr berichtet. Eine genaue Kọsten-Nụtzen-Analyse gestaltet sich jedoch schwierig, da auf der einen Seite relativ wenig zur zugrundeliegenden Investitionsrechnung (Annahmen zu zukünftigen Subventionen nach EEG sprich Einspeiservergütung, Abgabe für Schattenkraftwerke, Kosten für Geländeerschließung, Netzanschluss, Fundament, Grundstück, Montage, Planung und Finanzierung etc.) erläutert wurde und auf der anderen Seite monetär schlecht bewertbare Eingriffe in die Umwelt abgewägt werden müssen. Neben der, von der Entfernung abhängigen, optischen und akustischen Beeinträchtigung, die von der Anlage ausgeht, müssten vor dem Bau auch ein bis zwei Hektar Wald gefällt, neue Zuwege sowie Stromleitungen angelegt werden.

Die Baukosten sollen gesamt bei 7 bis 8 Millionen Euro liegen, dazu würden dann rund 270.000,- € Betriebskosten jährlich kommen. Die Rendite bzw. der erzeugte Strom ist vom Wind abhängig und würde gesamt für 2.000 bis 3.000 Haushalte (Solingen hat rund 76.000 Haushalte) reichen. Dabei wird nach einer Auswertung der Firma BBB Umwelttechnik mit Windgeschwindigkeiten von 5,8 bis 6,5 m pro Sekunde am gewählten Standort gerechnet. In Süddeutschland haben sich viele Windkraftanlagen als unrentabel herausgestellt, weil statt der prognostizierten 6,5 Meter pro Sekunde der Wind nur mit 4,9 Meter pro Sekunde blies. Dies ist erheblich, da die Energieleistung nicht linear mit der Windgeschwindigkeit zu- oder abnimmt, sondern mit der dritten Potenz. Die Stadtwerke Solingen glauben an Renditen jenseits der 10 % und deuten auch eine Beteiligungsmöglichkeit der Solinger Bürger am Investment an, ohne jedoch bisher konkrete Pläne oder Vorteile für die Verbraucher vorzustellen.

Letztlich geht es um den politischer Willen des Rats der Stadt Solingen, der vorgegeben hat, dass die Energiewende auch vor Ort voranzutreiben ist und die Eigenerzeugung regenerativer Energien in den nächsten Jahren deutlich gesteigert werden soll.

Die PIRATEN fordern als Grundlage für eine Entscheidung mehr Informationen zur Investitionsrechnung (Annahmen, Risikoszenarien) und Anlagealternativen (Opportunitätskosten) zum Beispiel bei Beteiligung an externen Windparks. Darüber hinaus sind die PIRATEN der festen Überzeugung, dass schwierige und wichtige politische Entscheidungen zur zukünftigen Ausrichtung unserer Stadtwerke eine direkte Beteiligung aller Bürger in Solingen erfordert.

 

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