Leider werden viele Zukunftsbranchen in Deutschland und Solingen noch unterschätzt. Sie kämpfen zunächst um Anerkennung, dann bekommen sie wenig finanzielle Starthilfe und müssen häufig auch noch viele bürokratische Hürden in der Stadt und im Land nehmen.
Die Spieleindustrie feiert auf der Gamescom diesen Monat Jubiläum: Zum zehnten Mal findet das Event für Computer- und Videospiele in Köln statt. Mehr als 900 Aussteller aus über 50 Ländern präsentieren dort ihr Angebot und viele Neuheiten.
Deutschland ist der wichtigste Markt für Computer- und Videospiele in ganz Europa. Fast drei Milliarden Euro werden hierzulande damit pro Jahr umgesetzt. Aber leider gerade einmal 6 % des Umsatzes werden mit in Deutschland produzierten Spielen gemacht. Die Videospiele-Branche tut sich schwer damit, internationale Experten anzulocken und auch zu halten. Dies liegt auch daran, dass in anderen Ländern von der Politik bessere Rahmenbedingungen geschaffen werden und auch die finanzielle Unterstützung wesentlich besser ist.
Wer kennt das 3dnetzwerk (https://www.3dnetzwerk.com) und wer vermutet, dass es in Solingen seinen Ursprung hat? Das kostenlose 3D-Netzwerk ist ein offenes Netzwerk für 3D-Technologien und Additive Fertigung mit über 600 angeschlossenen Unternehmen, Instituten, Verbänden, Universitäten und Bildungseinrichtungen. Leider ist Solingen dafür kaum bekannt und im Stadtmarketing kommt es kaum vor. Hier würden bei der Wirtschaftsförderung eigentlich ein oder zwei Personen benötigt, die sich hauptsächlich um das Thema bemühen. Doch es läuft leider nur nebenher.
Während in Deutschland gerade mal rund 0,02 Prozent des Jahreswirtschaftsleistung in Start-ups investiert werden, stehen den USA fast das Zehnfache, Israel sogar das Zwanzigfache zur Verfügung. Dazu kommt, dass in vielen Ländern für Start-ups noch große Steuervergünstigungen gewährt werden.
Aber auch die Solinger Stadtverwaltung, vom OB bis zum Ordnungsamt, kann viel für Gründer tun. Schnelligkeit, Technologieaffinität und Effizienz stehen hoch im Kurs. Es wird von Start-ups sehr geschätzt, wenn sie wissen, dass die öffentliche Verwaltung mit ihnen an einem Strang zieht oder auch schon mit Business Angels zusammengearbeitet wird. Dazu gehören auch Hilfeangebote und einfache Komplettpakete für Geschäftsunterlagen wie Logo, Visitenkarten und Webseite. Hauptthematik ist häufig , was getan wird, um gesehen, bekannt und ggf. gefördert zu werden. Veranstaltungen, wie der Berg-Pitch (https://berg-pitch.de/) müssen bekannter werden. Dazu gehören auch weitere Jungunternehmerwettbewerbe, Crowdinvesting- und Crowdfunding. Wünschenswert ist es, mehr lange Leerstände zu vermeiden und flexible Coworking-Spaces anzubieten. Die Infrastruktur muss stimmen. Dazu gehört ein abgestimmtes Stadtmarketing und Standortmarketing. Auch ein Kundenbindungsprogramm mit zum Beispiel steuerfreien Sachbezüge per Gutschein-Card, die Kaufkraft in Solingen halten, sind Frequenzbringer.
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