Kreis Recklinghausen

Schulsozialarbeit: die Kuh ist noch immer auf dem Eis

Noch immer bleibt die Frage, wie es mit der Schulsozialarbeit im Kreis ab 2015 weitergehen soll, ungeklärt. Die Fraktionen konnten sich im Wesentlichen im gestrigen Sozial- und Gesundheitsausschuß nur auf eines einigen: darauf hinzuwirken, daß Landrat Süberkrüb sich noch einmal mit Fachbereichen und kommunalen Vertretern darum bemühen soll, das Finanzloch von ca. 3.9 Millionen € zumindest für 2015 zu schließen.

Eigentlich hatten wir erwartet, der Antrag der Linken, die Schulsozialarbeit aus BuT-Mitteln weiterzufinanzieren, eine andere Resonanz finden würde. Stattdessen wurden von Seiten der SPD spontan ein Gegenantrag eingereicht, der dann aber auch wieder zu einer kontroversen Diskussion führte. Letztlich hatte man vor allem vom konservativen Lager den Eindruck, es stünde vor allem im Vordergrund, daß man die Rechnung nicht bezahlen will. Würde man die Finanzierung nach aktuellem Stand “on top” legen, müßte der Kreis die Kosten auf die Kommunen umlegen, womit man zum Einen diejenigen, deren Haushalte “Knopp auf Kante” gerechnet sind, eventuell überfordert – zum Anderen aber auch Kommunen wie z.B. Haltern mit Kosten konfrontiert, die höher als der eigentliche Bedarf für vor Ort eingesetzte Sozialarbeiter liegt.

Wir hatten uns eigentlich zumindest ein Signal für die Mitarbeiter im Schulsozialdienst gewünscht, daß es definitiv auch 2015 weitergehen wird. Statt dessen wurde gestern von einigen Fraktionen wieder einmal betont, wie wichtig die Angelegenheit sei und das hier gerade Strukturen vor dem Zusammenbruch stünden, die so schnell nicht wiederherstellbar wären – aber letztlich ist die Kuh noch immer auf dem Eis und es steht zu befürchten, dass sich das auch weiterhin nicht ändern wird.

Unseren Anfragen nach steht kaum zu erwarten, dass die Kommunen sich zum jetzigen Zeitpunkt mit Zusagen hervorwagen werden. Die Befürchtung, die Kosten zukünftig dauerhaft tragen zu müssen, wenn man es erst einmal getan hat, dürfte hierfür ausschlaggebend sein. Zum Anderen stellt sich natürlich die Frage nach der interkommunalen Solidarität – gemeinsam ein Projekt für alle Kreisstädte stemmen zu können, sollte eigentlich allen Kommunen ihren Einsatz wert sein.