Kommunalpolitik Piratenpartei

Der unter-1000-Euro-Wahlkampf

Wer momentan durch die Straßen im Vest Recklinghausen fährt, erlebt den absoluten Wahlplakate-Overkill. Kaum eine Laterne ohne Plakat, Dreiecks-Ständer um Laternen, Ampeln und Bäume, Großplakate (sog. Wesselmänner) an allen größeren Plätzen entlang der Straßen – teilweise bis zu acht Stück gleichzeitig.

Dazwischen: einige peppige bunte Piraten-Plakate. Sie sollen sagen: hey, wir sind auch dabei, ihr werdet uns auf euren Wahlzetteln finden. Am 25.Mai finden 5 Wahlen gleichzeitig statt: Stadtrat, Bürgermeister, Kreistag, Landrat, Europaparlament. Für diejenigen, die einen Migrationshintergrund haben, kommt als sechts Wahl noch die Integrationsratswahl hinzu.

In Marl, Datteln und Gladbeck treten Piraten für Stadtrat und Bürgermeisteramt an. Für den Kreistag und den Landratsposten sind wir im ganzen Kreis Recklinghausen wählbar. Für die Europawahlen sowieso. Unsere Stammwähler werden uns schon finden, da sind wir uns ganz sicher. Damit ist der Sprung ins Europaparlament und in den Kreistag schonmal gemacht – entscheidend ist, wie viele Stimmen wir bekommen, damit wir möglichst viele Piraten für euch in die Parlamente schicken können. Gleiches gilt natürlich auch für die Städte, in denen wir in die Stadträte wollen.

Wir machen diesen Wahlkampf mit einem Budget von unter tausend Euro.  Wir haben nämlich bereits alles, was wir dafür brauchen – Infostände, Werbematerial, Plakate, etc. Unsere Themen haben sich im Großen, wie im Kleinen nicht geändert – es geht um Transparenz, glaubhafte Politik, Selbstbestimmung, individuelle Freiheit, Menschen- und Bürgerrechte, Bildung, und Datenschutz. Es geht um Bürgerbeteiligung und eine Gesellschaft, in der Teilen vor Gier geht, Angst kein öffentliches Arbeitsmittel ist und auch Themen wie die Freigabe von Cannabis aus der Schmuddelecke geholt werden. Unsere Gesellschaft besteht aus vielen Menschen mit kreativen Ideen, die ganz viel einzubringen haben, wenn man sie denn lässt.

Wenn sich die Themen nicht verändert haben, dann brauchen wir auch nicht extra neue Plakate zu drucken. Wir haben uns also entschieden, keine zigtausend Euro in Pappe zu investieren, wie es andere tun. Wir glauben auch nicht, dass wir mehr Stimmen bekommen, wenn wir den Kreis mit zigtausend Pappkameraden überfluten. Wir benutzen unseren Vorrat an älteren Plakaten und haben eine Kleinserie an Kommunalplakaten hinzubestellt, die in den kommenden Wochen zum Einsatz kommen sollen. Wir haben Flyer für unseren Kreistagswahlkampf gedruckt, ein kleines Wahlversprechen. Wer mehr finden will, wird uns über das Internet suchen und dort unser Kreisprogramm lesen.

Wir glauben an unsere Wähler, an unsere Ideen und an uns selbst. Wir wissen, dass unsere Themen wichtig und die von uns genanten Probleme noch lange nicht gelöst sind. Warum sollten wir also Geld verplempern?Macht es irgend einen Sinn, am Ende eines Wahlkampfes alles Material in die Tonne zu werfen und beim nächsten mal neu zu kaufen? Schmeissen wir nicht eh schon alle genug weg?

Wir gehen lieber in den kommenden Wochen auf die Straße und sprechen direkt mit Menschen.