Kreis Recklinghausen

Fracking und Giftmüll unter Tage – wir sagen NEIN!

Die Piratenpartei lehnt das Fördern von unterirdischen Gas mittels der sogenannten Fracking-Technologie generell ab. Darüber hinaus sind wir die einzige Partei im Kreis Recklinghausen, die in ihrem Wahlprogramm auch eindeutig Stellung zu den mehreren hunderttausend Tonnen Giftmüll nimmt, die die RAG in den 1990er Jahren unter unseren Füßen in Bergbaustollen eingelagert hat.

Wir fordern, dass die RAG diesen Giftmüll zurück holt und ordnungsgemäß entsorgen lässt. Bis dahin hat die RAG weiterhin die Pumpen in Betrieb zu halten, die das Grundwasser davon abhalten, die alten Stollen zu fluten. Diese Pumpen sollen nämlich in den kommenden Jahren abgeschaltet werden. Das Verfahren der Einlagerung und die damit zusammenhängenden Risikogutachten sind unter unserer Meinung nach fragwürdigen Umständen zustandegekommen. Es gibt Gegengutachten, die die Sicherheit, insbesondere in geologischer Hinsicht, anzweifeln. Wir meinen: unter unseren Füßen schlummert eine unkalkulierbare Giftmüllbombe – und wer die Bombe gelegt hat, hat sie auch zu entschärfen!

Fracking ist weder, wie CDU und FDP meinen, wichtig, um die Energieautarkie Deutschlands aufrecht zu erhalten.Fracking sollte auch nicht erlaubt werden, wenn sich genügend positive Unbedenklichkeitsgutachten auftreiben lassen, wie es die SPD im Bundestagswahlkampf mit ihrem “Fracking ach nö – aber vielleicht ja, wenns sicher ist”-Flyer formulierte.
Fracking ist eine Technologie, bei der einige wenige Konzerne für einen schnellen, kurzfristigen Reibach langfristige Umweltschäden anrichten.

Fracking ohne Zusatzstoffe wird es nicht geben können. Und Reststoffe der eingesetzten Chemikalien verbleiben im Untergrund. Bei den Zusätzen handelt es sich zum Teil um krebserregende, hormonverändernde und stark wassergefährdende Toxine.
Für einen kurzen Zeitraum – im Gespräch sind rund ein Dutzend Jahre mit angeblich billiger Energie – werden wissentlich Risiken eingegangen, mit deren Folgen möglicherweise viele nachfolgende Generationen konfrontiert sind.

Bei jeder Bohrung für Fracking wird unser Grundwasserspeicher durchstoßen. Wie lange technische Dichtungen die Bohrlöcher wirklich undurchlässig bleiben, ist derzeit unklar. Erfahrungen der Bohr-Branche zeigen, dass nach 15 Jahren bereits 40% der versiegelten Bohrungen schadhaft werden. Gefahrenstoffe und Gase können dann Jahre später aufsteigen und in Grundwasser, Böden und Gewässer gelangen und kontaminieren. Der wirklich knappe und lebenswichtige Rohstoff auf unserer Erde ist trinkbares Wasser. Wir brauchen es ebenso wie fruchtbare Ackerböden.

Wer meint, so wie in den USA und Kanada könne es ja bei unseren Umweltstandarts in Deutschland nicht kommen, der irrt. Zudem könnten internationale Abkommen wie TTIP dazu führen, dass Energiekonzerne in Deutschland mit Hinweis aufs Wettbewerbsrecht das Fracken “einklagen” wollen – oder aber, dass Frackinggas in großem Stil im Ausland eingekauft wird. Dann wären wir daran Schuld, dass andernorts die Umwelt zerstört wird.

Deshalb lehnen wir Fracking kategorisch und generell ab.

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