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Hinweise des Tages (10.04.2012)

Text/Meinung (Kommentar): Florian D.

Die Hinweise des Tages sind eine wunderbare Erfindung der Macher der Nachdenkseiten.de, die es sich zur Aufgabe gemacht haben für mehr Meinungsvielfalt in der Presselandschaft zu kämpfen bzw. diese und deren Arbeitsweisen zu hinterfragen.

Wir machen es der chinesischen Kultur nach und drücken mit der Übernahme eures  Berichterstattungsstils © unsere Wertschätzung, euch und eurer Arbeit gegenüber, aus. An dieser Stelle vielen Dank dafür.

In den Hinweisen des Tages sind i.d.R. eine Auswahl von Links zusammengestellt, die unser Redaktionsteam oder unsere Leser für wichtig erachten. Trotzdem stellt diese Plattform nur ein Hilfsmittel dar um sich zu informieren. Es wäre uns eine Freude wenn unsere Arbeit zum Denken, Hinterfragen, Kommentieren und Weiterlesen auf anderen Plattformen anregt. Viel Spaß beim Lesen!

1. Mein Kopf gehört mir – Über 160 Statements zum Urheberrecht

Weit mehr als hundert Vertreter aus Kunst, Medien, Wirtschaft, Wissenschaft und Politik haben sich für die Aktion „Mein Kopf gehört mir“ zu Wort gemeldet. Hier Statements von Autoren und Schriftstellern.

Düsseldorf Mehr als eine Million Kreative in Deutschland leben von den Einkünften, die ihnen ihre Texte, Lieder, Filme und Patente bringen. Denker, Tüftler und Dichter fordern im Handelsblatt: Auch künftig muss, wer immaterielle Werte schafft, entlohnt werden. Eine Gesellschaft, die ihre Kreativen vernachlässigt, beraubt sich der Zukunft.

Quelle: Handelsblatt

Anmerkung FD: Unter der Überschrift des Handelsblattes steht, dass sich weit über hundert Personen des öffentlichen Lebens der Aktion “Mein Kopf gehört mir” angeschlossen haben. Wer diese “Aktion” initiiert hat wird aus dem Sammelsurium an Meinungsäußerungen (Statements) nicht ersichtlich. Es scheint aber als habe eine Rundmail im E-mail Verteiler des Handelsblattes ausgereicht, um eine Vielzahl Prominenter und andere von denen die Welt noch nie etwas gehört hat aufzurütteln und ihnen ein mehr oder weniger qualifizierten Kommentar abzuringen. Wie einseitig diese “Statements” gefärbt sind und welch verleumderischen Charakter einige von ihnen haben beleuchten die folgenden Artikel.

2. Phase 3 | “…dann bekämpfen sie dich…”

Die Piratenpartei wird bekämpft

Ein Gespenst geht um in Europa – doch es ist nicht das Gespenst von 1848, das eine Revolution wollte, sondern eine Art Pac-Man-Geist, der dem Urheberrecht und der Demokratie in einer Evolution ein Update verpassen möchte. Statt Manifest und Diktatur bietet er Liquid Democracy und Basisdemokratie. Doch inzwischen hat der unersättliche Pac-Man der Verwertungsindustrie die Kraftpille gefressen und jagt umgekehrt die nun von ihm einfarbig gemachten Schreckgespenster.

Quelle: heise.de – Telepolis

3. „Mein Kopf gehört mir!“: Kampagnen„journalismus“ vom Feinsten

Quelle: netzpolitik.org

4. Ringier im Kampf gegen die Piraten und die “toxischen Kräfte” des Internet

Wladimir Iljitsch Lenin (1870-1924) verspottete die “Kapitalisten”: Sie würden den Revolutionären auch noch den Strick verkaufen, an dem sie später aufgeknüpft würden und bezeichnete sie als “nützliche Idioten”. Als nützlich erweisen sich derzeit die Drehbuchautoren des Tatort für die Verwertungsindustrie – in einem Offenen Brief an Grüne, Piraten, Linke und die “liebe Netzgemeinde” kommen sie zu dem Schluss:

“Vor allen Dingen sollten die Netzpolitiker aller Parteien die Finger von den Schutzfristen lassen, und bitte nicht jede Missbrauchskontrolle bei Providern und Usern gleich als den definitiven Untergang des Abendlandes anprangern: Bei der Suche nach Schwarzfahrern und Steuerhinterziehern zum Beispiel, müssen sich die Bürger auch einige Einschränkungen ihrer Rechte gefallen lassen”.

Quelle: heise.de – Telepolis

4. 102 Piraten für ein neues Urheberrecht

Die Piratenpartei will das Urheberrecht abschaffen? Von wegen: In einem offenen Brief plädiert sie für eine Reform, nicht für einen Verzicht auf die Rechte von Urhebern. Kritiker hatten gewarnt, das “geistige Eigentum” sei durch die Partei in Gefahr. In der Debatte um das Urheberrecht haben sich nun 102 Anhänger der Piratenpartei zu Wort gemeldet. Sie plädieren in einer am Montag veröffentlichten Stellungnahme für ein neues Urheberrecht, nicht für dessen Abschaffung. Genau das war ihnen vorgeworfen worden. Unter den Unterzeichnern sind nach eigenen Angaben nicht nur “Konsumenten”, sondern auch zahlreiche Urheber.

Quelle: Spiegel.de

5. Piraten überrunden Grüne dazu auch: Piraten überholen erstmals bundesweit die Grünen

Quelle: ntv.de, Spiegel.de

6. Außen Hui Innen Pfui? – Piraten zerlegen sich selbst

Die Piraten schweben derzeit auf einer Erfolgswelle – vor allem zulasten der Grünen. Doch intern gibt es Streitereien und Vorwürfe. Es geht um Sexismus und Rassismus. Pressesprecher Lessmann findet die diskriminierenden Misstöne schade. Aber schließlich gebe es “in jeder Partei einen gewissen Prozentsatz Idioten”.

Die Piratenpartei schwebt weiter im Umfragehoch – doch intern gibt es Beschwerden über Rassismus und Sexismus. In einem am Karfreitag veröffentlichten Text beklagen die Jungen Piraten, dass Mitglieder mit diskriminierenden Aussagen auffielen. “Derartige Aussagen werden oft als “Einzelmeinung” abgetan – gerade in einer Partei, die sich ihrer starken Basis rühmt, darf das keine Rechtfertigung sein”, schrieb die Nachwuchsorganisation. In ihrem Offenen Brief nennt sie auch Beispiele für diskriminierende Ausfälle: So sei eine Frau als “zu hübsch”, um ernst genommen zu werden, bezeichnet worden. Für Teilnehmer einer Twitter-Diskussion sei es in Ordnung gewesen, “ausländerkritisch” zu sein.

Quelle: ntv.de

Kommentar FD: Es ist nicht der Inhalt des Textes der zu Denken gibt – es ist der Titel. Der Inhalt des Artikels spiegelt in keinster Weise die wertende und vorverurteilende Schlagzeile wieder. Und da wären wir auch schon bei dem Problem. Ist so etwas nicht ein kläglicher Versuch von einzeiliger Meinungsbildung a la BILD? Wozu dann dieser reißerische Titel? Wegen der Anzahl der Klicks? Es ist also legitim eine verleumderische Behauptung zu tätigen und diese im Anschluss nicht zu belegen sondern offen Stehen zu lassen?  Auch wenn das Schlusswort des Artikels ““Sie lassen offen, welche Rolle der Staat in Zukunft spielen soll” ein Zitat eines Politologen ist bleibt zu klären ob hier nicht Stimmungsmache gegen eine junge Partei betrieben wird. Gegenfrage: In welcher anderen Partei ist es üblich, dass ein Mitglied  oder eine Gruppierung der “Basis” so öffentlichkeitswirksam Probleme anprangern kann und dafür zuspruch erntet?