Allgemein

Hinweise des Tages (12.04.2012)

Text/Meinung (Kommentar): Florian D.

Kleiner Nachtrag zu Gestern…

1. Piraten setzen sich gegen Medien zur Wehr (Artikel wurde bearbeitet)

Die Piratenpartei kritisiert die laufende Berichterstattung zum Urheberrecht. Sie werfe die Diskussion über eine Reform des Urheberrechts um Jahre zurück. „Niemand will Kreativen, Künstlern und anderen Urhebern ihre Existenzgrundlage wegnehmen. Die Piraten wollen das Urheberrecht nicht abschaffen, wir wollen es verbessern“, sagt der Landtagskandidat der Piratenpartei NRW, Daniel Schwerd.

Quelle: handelsblatt.de

2.  “Die Piraten überholen erstmals die Grünen”, oder: Vom Reiz der Scheinpräzision

Die Piratenpartei ist in aller Munde. Dies erst recht, seit jüngst das Forsa-Institut vermeldete, die Piratenpartei habe erstmals in der Wählergunst die Grünen überflügelt. Diese Folgerung wird auf den Befund gestützt, daß die Piratenpartei in der jüngsten vom Forsa-Institut zwischen dem 2. und 4. April durchgeführten Befragung 13 Prozent Zustimmung erreichte, während die Grünen auf 11 Prozent kamen. Es kann kaum überraschen, daß diese Ergebnisse die öffentliche Diskussion über die Piratenpartei weiter befeuern und zu neuen Deutungen des Phänomens anregen. Bei aller Aufregung sollten jedoch einige handwerkliche Grundlagen der Umfrageforschung nicht aus dem Blick geraten. Die regelmäßig veröffentlichten Stimmenanteile von Parteien beruhen – im günstigsten Fall – auf Befragungen von (angenäherten) Zufallsstichproben aus den Stimmberechtigten.

Quelle: blog.zeit.de

Die Angst geht um in der deutschen Parteienlandschaft…

3. Linke hat Angst vor Parteistreit und Piraten


Inhalt vor Personen: Die Linksparteiführung will der Debatte um eine Nachfolgerin für die zurückgetretene Vorsitzende Gesine Lötzsch durch Verweis auf bevorstehende Wahlkämpfe ausweichen. Besorgt zeigt sich die Partei über den Höhenflug der Piraten.

Quelle: rp-online.de

Warum es die anderen nicht lassen können…

4. Warum die Piraten nicht sonderlich sexy sind

Erstmals liegen die Piraten in einer bundesweiten Umfrage vor den Grünen. Steffi Lemke, Bundesgeschäftsführerin der Grünen, hat trotzdem keine Angst vor der “Partei mit Männerüberhang”.

Quelle: welt.de

Kommentar FD: “Nicht sonderlich Sexy”? Hmm, mal sehen wo fangen wir an. Frau Lemke behauptet die Piraten würden ihre Wähler “aus einer homogenen Gruppe” (Männer) “rekrutieren” und das sei “nicht sonderlich sexy”. Um die Klischees komplett zu machen, der Typische Wähler der Piratenpartei ist 18-25 Jahre alt und vornehmlich männlich. Wenn dem so wäre, hätten die Piraten einen Nachholbedarf Frauen davon zu überzeugen, dass auch für sie und mit ihnen Politik gemacht wird. Jeder ist in der Partei willkommen so lange er sich Gesellschaftskonform (nicht rassistisch ist oder einer Sekte angehört) verhält. Die Piratenpartei kann sich nur anstrengen attraktiver zu werden. Was die Piraten jedoch nicht machen ist auf anderen Parteien rumzuhacken. Vor allem nicht wenn man am laufenden Band nur Steilvorlagen abliefert wie Frau Lemke.

Vielleicht äußert sie sich in naher Zukunft noch einmal wie sie das genau gemeint hat. Bis dahin ist die Welt der Spekulationen eröffnet:

Was kann an einer bestimmten Wählerklientel “sexy” sein? Regen sich Feministinnen nicht immer darüber auf das Männer Frauen ständig sexualisieren würden? Und warum ist eine Gruppe junger, attraktiver Männer nicht “sexy”? Warum “rekrutieren” wir Wähler, sind nicht die Grünen die Ex-Anti-Kriegspartei? Ist wohl nur in Vergessenheit geraten bis heute in den ein oder anderen Krieg gezogen zu sein. Wie dem auch sei, da die Piraten noch nicht auf einer Regierungsbank gesessen haben, ist erst noch zu überprüfen wie sie sich in ähnlichen Situationen verhalten. Fakt ist, wir “rekrutieren” nicht wir werben für unsere Ideen. Ist nur so ein Tipp an alle anderen Parteien, denkt nicht immer wenn ihr eure Wähler “rekrutiert” habt, könnt ihr euer Wahlprogramm und eure Ideale über Bord werfen. Nein, ihr werdet an euren Taten gemessen und daher bestraft wenn ihr halbherzig regiert und belohnt wenn ihr mit großen Sprüchen aus der Opposition in den Wahlkampf zieht. Trauriges Resultat: Regierungen werden oft nach einer Legislaturperiode abgewählt ohne die Chance zu haben wirklich etwas zu verändern. Die Angst nicht wieder gewählt zu werden ist viel größer als schwere und weitreichende Entscheidungen zu treffen. Das ist der Grund weshalb die “großen” Parteien das Zittern bekommen wenn sie Piraten hören, es könnte ja sein das ihr neuer Weg funktioniert. Wenn die Piraten den Wähler nicht enttäuscht, wären all die Prophezeiungen a la “die haben doch kein Programm, die werden schnell durchschaut” hinfällig. Und nicht nur das, der Wähler erinnert sich daran und dann wäre ein politischer Märtyrer geboren. Deswegen muss man auch gar nicht wahrnehmen, dass in den Wahlprogrammen der Piraten schon diverse konkrete Ziele stehen. Das Motto lautet also: immer schön weiter machen, so lange keiner merkt das ich Quatsch rede, kann ich mich weiter auf Kosten anderer profilieren.

Wo bleiben die Inhalte Frau Lemke? Das die Grünen auch das Thema Netzpolitik beanspruchen und eine “Kulturflatrate” gefordert haben das shockt (beeindruckt) keinen Wähler mehr. Wäre das jetzt alles was ihr zu bieten habt? Oder kommt da noch was?

Liebe Frau Lemke hier ein paar Themen für den grünen Wahlkampf:

Energiewende in NRW
Frühkindliche Bildung
Chancengleichheit im Bildungssystem
Landeshaushalt (Abbau und Umverteilung der Subventionen)

Ich befürchte allerdings das die Piraten da auch schon dran sind, also viel Glück.

5. Parteienforscher: Piraten erzeugen ähnliche Anziehungskraft wie Willy Brandt

Der Parteienforscher Nils Diederich führt den Dauer-Höhenflug der Piraten auf eine Art Willy-Brandt-Effekt zurück, den sie mit ihrer Forderung nach mehr Transparenz politischer Entscheidungen bei den Wählern auslösen.

Quelle: all-in.de

5. Roflcopter gtfo – Piratenmail löst Kulturschock aus

Eine nicht gerade zimperliche Mail an die Piratenpartei. Eine Antwort, die kurz ist, aber viel Empörpotential bietet. Ein Mail-Wechsel mit Panne zeigt, dass die Piraten nicht nur politisch für manchen ein Kulturschock sind.

Quelle: derwesten.de

Kommentar FD: In dem Artikel geht es um eine E-Mail an den Vorstand der Piratenpartei in der ein Mann fordert, dass sich die Partei umbenennen solle, weil es nicht in Ordnung sei ein negativ behaftetes Wort  wie “Pirat” in einen positiven Kontext zu stellen und dadurch Salonfähig zu machen.
Die eigentliche Irritation ensteht jedoch durch folgende Schlussworte des Artikels:

“Sich dieses Wort zu eigen zu machen, sei ein Akt der Selbstironie gewesen. Aber Selbstironie in der Politik? Da ist der Kulturschock programmiert – gerade in diesem Land, möchte man sagen, das eine Vergangenheit mit zwei Weltkriegen besitzt.”

Hmm, was haben Piraten, egal in welchem Zusammenhang, mit den Weltkriegen zu tun…kopfkratz?