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Warnung vor dem „Plus“ in ihrem Wohnzimmer

Text/Meinung: Tim Moritz

Im Zuge der Abschaltung des analogen Sattelitenfernsehens am 30.4. haben sich vermutlich bereits die Meisten schon mit neuerer Sat-Hardware ausgerüstet oder sind im Begriff dieses zu tun. Wenn man dann schon dabei ist, dann soll es in den meisten Fällen auch die neusten Technologien und neusten Features beinhalten, man will ja nicht in zwei Jahren erneut Geld investieren.

Doch Vorsicht: Es ist nicht alles Gold was glänzt und neu ist nicht gleich besser.

Die öffentlich-rechtlichen TV-Sender bieten ihr Programm „kostenfrei“ (OK, die GEZ lassen wir mal außen vor) und frei verfügbar in HD an, doch die privaten Sender nur über das so genannte HD+.

Das „+“ darin erweckt den Eindruck, dass es besser als gewöhnliches HD ist, doch was soll daran besser sein? Ist vielleicht die Qualität noch besser als bei „normalem“ HD?
Nein, es gibt keinen Qualitätsunterschied es gibt nicht einmal Vorteile für den Endkunden.

Die Nachteile die HD+ mit sich bringt sind jedoch erschreckend. HD+ ist kostenpflichtig! Bei den Meisten Endgeräten ist bereits eine HD+ Karte dabei, doch diese berechtigt sie in der Regel nur 12 Monate zum Empfang von HD+. Nach den 12 Monaten können sie für aktuell rund 50 Euro ein weiteres Jahr HD+ Empfang erwerben.

Die für HD+ verwendete Schnittstelle CI+ bietet den Sendern Möglichkeiten der Kontrolle und Einschränkung des Endnutzers. Diese bekommen dadurch Quasi direkt Zugriff auf die Software des Geräts und können unter anderem folgendes bestimmen:

  • Das Überspringen von Werbung in aufgezeichneten Filmen kann verhindert werden
  • Das Aufzeichnen von Sendungen kann komplett blockiert werden
  • Das transferieren von Aufzeichnungen auf USB-Sticks, DVDs oder ähnliches kann verhindert werden
  • Bereits existierende Aufnahmen können gelöscht werden

Diese Kontrolle geht bis hin zum Verhindern des Empfangs für das einzelne Endgerät. Man sollte sich also gut überlegen ob man sich ein „Plus“ im Haus anschaffen möchte, nicht nur aus Kostengründen.