Anfragen Kommunales Ratsarbeit

Piraten stellen weitere Anfrage zum Thema Refugees

Folgende Anfrage wurde heute an die Vorsitzende des Sozialausschusses in Kaarst versandt:

Sehr geehrte Frau Palmen,

ich möchte Sie bitten, im Rahmen des Tagesordnungspunktes 9
(Unterrichtung und Anfragen) in der Sitzung des Sozialausschusses am
kommenden Dienstag folgende Fragen von der Verwaltung beantworten und
mir die Antworten anschließend schriftlich zukommen zu lassen:

1. Wie viele Kinder von Flüchtlingen haben derzeit in Kaarst einen
Kindergartenplatz und wie viele haben keinen Kindergartenplatz?

2. Welche Planungen verfolgt die Stadt Kaarst, die Kinder ohne
Kindergartenplatz schnellstmöglich mit einem Kindergartenplatz zu
versorgen?

3. Welche weiteren Planungen verfolgt die Stadt Kaarst, um den nicht
vorhersehbaren Mehrbedarf an Kindergartenplätzen zu decken?

Hintergrund:

Mit der großen Flüchtlingsankunft in Deutschland, steht auch Kaarst
vor großen Herausforderungen.

Kurzfristig ist es notwendig die Familien menschenwürdig
unterzubringen und die allgemeinen Rahmenbedingungen für eine gute
Versorgung zu schaffen. Die Stadt Kaarst und ihre Bürger leisten dabei
Großartiges.

Hoch traumatisiert kommen die Familien aus Kriegsgebieten, haben eine
lange Flucht hinter sich und sind nun in einem - ihnen völlig fremden
- Kulturkreis. Sie sprechen unsere Sprache nicht und viele - uns
selbstverständlich erscheinende gesellschaftliche Verhaltensweisen  -
sind ihnen fremd.

Besonders wichtig ist eine zügige Integration dieser Familien in unser
gesellschaftliches Leben in Kaarst, denn nur so können wir mittel- und
langfristig zusammenwachsen.

Gesellschaftliches Leben in Kaarst findet u.a. im Kindergarten, Schule
und Sportverein statt. Eltern lernen sich dort kennen und vernetzen
sich. Kinder lernen sich kennen, spielen miteinander, werden Freunde
und lernen so soziale Interaktion.

Die Stadt Kaarst stellt dazu die Rahmenbedingungen für alle seine
Bürger zur Verfügung. Das wir heute mit dieser Menge an geflüchteten
Menschen konfrontiert sind, war noch vor kurzem nicht abzusehen. Alle
bisherigen Planungen haben dementsprechend die aktuellen Bedingungen
nicht mit einbezogen. Daher ist nun flexibles Umdenken gefordert, um
nicht nur jetzt dieser Herausforderung zu begegnen, sondern gerade für
die Zukunft für ein funktionierendes gemeinsames Miteinander mit
unseren neuen Kaarster Mitbürgern zu sorgen.

Um den Familien eine zügige Integration in unsere Gesellschaft zu
ermöglichen, ist es u.a. notwendig, ihnen Kindergartenplätze zur
Verfügung zu stellen. Die Eltern und auch Kinder bekommen so
frühzeitig Kontakt untereinander, können sich kennenlernen, sich
einleben, aktiv an kulturellen Veranstaltungen teilnehmen und unsere
Sprache erlernen. Die Tagespflege kann all dies nicht bieten und ist
somit kein Ersatz dafür. Findet dieser Prozess erst in der Grundschule
mit der Einschulung statt, werden wir vor weit größeren und
weitreichenderen Herausforderungen stehen, als heute mit der Schaffung
entsprechender Rahmenbedingungen.

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