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Uni Siegen brennt

Die Uni Siegen beteiligt sich am Bildungsstreik 2009.

Bereits gestern protestierten Studierende und Schüler gegen Studiengebühren, den Bologna-Prozess und eine Betrachtung von Bildung als reines Wirtschaftsgut. Laut Polizeiangaben waren ca 800 Personen auf der B54 zwischen Weidenau und Siegen unterwegs.

Die Demo verlief friedlich, wenn auch etwas leise, eine Lautsprecheranlage auf dem Fahrzeug muss nicht zwangslaeufig nur zur Unterhaltung durch Musik dienen. Das Highlight war der Stopp am Herrengarten, wo sich die Uni-Verwaltung befindet und des Rektorat seine Schreibtischarbeit verrichtet. Wir haben insgesamt drei regelmäßige Stammtischteilnehmer gesichtet. Ein Mitbringen von Parteiwerbung bspw. Fahnen war von der Orga allerdings auch unerwuenscht.

Die heutige Sitzung des Senats der Uni Siegen wurde vom neuen Rektor direkt als Antwort genutzt: Er stehe für Studiengebuehren, auch in der derzeitigen Hoehe, er werde dafür sorgen, dass der in den letzten Semestern angehäufte Überschuss abgebaut würde, bis pro Semester nurnoch 10% überschuss blieben, dies sei kein wirklicher Überschuss, sondern verantwortungsvolle Finanzplanung. Der Rektor sprach sich allerdings dafür aus, den Bologna-Prozess zu verbessern, da er in seiner derzeitigen Form auch in seinen Augen wohl Probleme bereitet.

Er stellt jedoch auch klar, dass er zwar kein Problem damit habe, heute morgen einen Hörsaal besetzt vorgefunden zu haben, jedoch strafbare Handlungen, wie die Schmierereien an Wänden verfolgen würde (aufgefallen ist uns der Pinke Spruch “Kapitalismus abschaffen” am Sockel einer Skulptur und an der Bushaltestelle); er geht allerdings davon aus, dass es sich hierbei um einige wenige handelt, die mit den Protestierenden nicht viel zu tun haben, die durchaus nach den Protesten 10 Monate zuvor mal fragen dürften, was denn nun aus den Versprechen nach den vorangegangenen Portesten geworden sei. Zu den Studiengebühren stellten die studentischen Senatoren auch einen Antrag, nach dem die Studiengebühren anders veteilt und von 500 auf 350 gesenkt werden sollten, für diesen Vorschlag erntete der Vortragende Standig Ovations, im öffentlichen Teil der Sitzung waren grob geschätzt 100 Gäste anwesend, augenscheinlich alles Studierende, auch der WDR war vor Ort. Positiv wurde auch aufgenommen, das der noch unbekannte neue Rektor die Busverbindungen, ueber die ständig Klagen zu hoeren sind, selbst getestet hat, er versprach Besserung, die VGWS sei am Kapazitätslimit, es würden extrene Unternehmen angefragt.

Der Rote Hörsaal der Uni Siegen ist tatsächlich besetzt, davon haben wir uns überzeugt, es passen allerdings noch etliche Leute mehr hinein.

http://bildungsstreiksiegen.blogsport.de/2009/11/18/roter-hoersaal-der-uni-siegen-besetzt/