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Meine Erfahrungen als JungPirat beim Jugend Landtag in Düsseldorf

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Für drei Tage lang bekam ich, vom 18.-20. Juli 2013, die Möglichkeit gemeinsam mit 236 anderen Jugendlichen in die Rolle eines Landtags-Abgeordneten reinzuschlüpfen.

Bereits vor dem Jugend-Landtag schwebten mir einige Fragen durch den Kopf. Werde ich bei der Plenardebatte aufgeregt sein? Werden wir uns sowohl fraktionsintern als auch fraktionsübergreifend gut verstehen? Wird der parlamentarische Alltag genauso schwer sein wie bei den echten Abgeordneten?

Am ersten Tag ging es im Plenum los mit einer Begrüßung und Infos zum Ablauf durch das Landtags-Präsidium. Es war total atemberaubend auf den Stühlen der Abgeordneten im Plenarsaal sitzen zu dürfen. Normalerweise sieht man so was nur im Fernsehen und jetzt ist man mittendrin. Daran anschließend fand eine Führung durch den Landtag in Kleingruppen statt, bei der mir nochmal klar wurde wie faszinierend das Gebäude eigentlich ist. In der ersten Fraktionssitzung fanden die Wahl des Fraktionsführers und die Wahl des Schriftführers statt.

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Am Freitag, dem zweiten Tag, gab es drei Fraktionssitzungen in denen es richtig thematisch wurde. Zu behandeln waren unteranderem zwei Anträge zum Thema “Keine Fete an Feiertagen” und “Begleitetes Fahren mit 16”. Ich war für das Thema “Keine Fete an Feiertagen” zugeteilt. Zur Meinungsbildung gab es eine Expertenanhörung mit Vertretern aus der Wirtschaft, der Kirche und einem Piraten. Anschließend setzten sich die zusammen, die aus der Fraktion für das Thema zuständig waren und es wurde ordentlich diskutiert und schließlich eine geänderte Form des Antrages erstellt.

Zum Thema “Tempora” bereiteten wir Piraten eine Aktuelle Viertelstunde vor, welche bei allen Fraktionen auf Zustimmung stieß. Wir waren an zwei Eilanträgen zum Thema “Partizipation der Schülerinnen und Schüler an schulpolitischen Entscheidungen ” und “Lockerung des Nichtraucherschutzes ” beteiligt und ich entschied mich zum ersten Antrag eine Rede zu halten. In der letzten Fraktionssitzung wurden die Rednerlisten festgelegt. Besonders toll fand ich den parlamentarischen Abend am Rheinufer, bei dem viele Abgeordnete dabei waren und man sich nett mit ihnen unterhalten konnte. In der Jugendherberge angekommen ging es direkt an das Schreiben der Rede, was bis spät in die Nacht ging. Ich empfand den Freitag als den anstrengendsten Tag, da man vom Morgen bis in die Nacht hart gearbeitet hat.

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Am Samstag ging es nach der Fraktionssitzung los – Die lang ersehnte Plenardebatte. Direkt am Anfang gab es einen Geschäftsordnungsantrag auf Bestreben der Piratenfraktion, durch den die Anzahl der erlaubten Zwischenrufe von eins auf drei  erhöht wurde. Bei meiner Rede zum Eilantrag bei dem Bildungsthema war ich zum Glück weniger aufgeregt als ich es zuvor vermutet habe.

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Eine besonders spannende und hitzige Diskussion gab es beim Eilantrag “Lockerung des Nichtraucherschutzgesetzes”,  bei der sogar ein Hammelsprung von Nöten war. Am Ende gab es eine Verabschiedung durch das Präsidium und man merkte allen an, wie schade es ist, dass alles nun vorbei ist. Insgesamt dauerte die Plenardebatte über sechs Stunden. Es freut mich sehr, dass alle Meinungen fraktionsübergreifend respektiert wurden und man auch Applaus von den anderen Fraktionen bekam.

Abschließend kann ich sagen, dass durch die Fraktionssitzungen, die Expertenanhörung, die Ausschusssitzung und die Plenardebatte mir noch einmal klar wurde, wie viel Spaß Politik eigentlich machen kann. Das waren drei ausgezeichnete bereichernde Tage in meinem Leben. Ich hoffe nur, dass die echten Abgeordneten unsere Entscheidungen ernst nehmen, damit die Kommunikation zwischen Politikern und der Jugend intensiviert wird, sodass der Jugend-Landtag nicht nur “Show” gewesen ist.

 

Text und Bilder: Daniel Rau