Kinderfiguren in Erder sind Geschichte

 

Die Figuren, die Autofahrer darauf aufmerksam machten, dass in Erder  eine Höchstgeschwindigkeit von 50 km / h einzuhalten ist, sind nun endgültig Geschichte. Wie der Vorstand des Vereins Familien in Erder e.V. nun mitteilt, macht es keinen Sinn mehr weitere „Schulmännchen“ aufzustellen.

Dabei hatte alles vor 15 Monaten recht zuversichtlich angefangen. Die Mitglieder des Vereins hatten sich ins Zeug gelegt und insgesamt 5 dieser Figuren in mühevoller Handarbeit fertig gestellt. Sie wurden dann 2 Tage vor Schulbeginn aufgestellt. Innerhalb von 48 Stunden wurde jedoch die erste Figur gestohlen. Zwar wurde durch den 1. Vorsitzenden des Vereins Strafantrag gestellt, die Ermittlungen führten jedoch zu keinem Ergebnis.

 

Und so wurde eben eine neue Figur gebaut, die dann neu aufgestellt wurde. Es dauerte jedoch nur wenige Tage, da war an einer anderen Stelle eine Figur geklaut. Dennoch bauten die Mitglieder fleißig gegen die oder den  Dieb an. Im Frühjahr 2013 beschloss man dann, die Figuren direkt hinter den Ortseingangsschildern von Erder nicht mehr aufzustellen, da es den Mitgliedern nicht möglich war in der Geschwindigkeit die Figuren nach zu bauen wie sie geklaut wurden. Zudem war es für den kleinen Verein auch  schon eine mühevolle Aufgabe, die Figuren wöchentlich zu reinigen, denn irgendwem in diesem Dorf schien es unheimliche Freude zu bereiten die Figuren ständig mit Hitlerbärtchen, Geschlechtsteilen und Hakenkreuzen zu beschmieren.

 

Selbst den Parteien schien die Wahlwerbung wichtiger zu sein, als die Sicherheit der Kinder. Für die Mitglieder des Vereins ist das erst recht nicht nachvollziehbar. Diese

Systematik mit der die Zerstörung betrieben wurde übersteigt bei weitem das Maß,  welches man bei Jugendlichen annimmt, die nur mal ihren Frust abbauen wollen, und  die mal gerade irgend wo gegen treten weil man es im alkoholisierten Zustand  toll findet wenn  was kaputt geht. „Dies wurde kontinuierlich und geplant durchgeführt.“ So der erste

Vorsitzende. Erstaunlich; selbst die Hinweisschilder -GEKLAUT- , die die Vereinsmitglieder kurzzeitig aufgestellt hatten, um die Mitbürger auf den Diebstahl aufmerksam zu machen waren innerhalb weniger Tage verschwunden. Insgesamt Zwanzig Figuren wurden nach gebaut, die fast alle gestohlen wurden. Aufgetaucht ist bisher keine einzige. „Die sind nicht um getreten oder raus gerissen worden, die sind mit genommen worden.“

Im November 2013 dann, wurden letztmalig die noch vorhanden Figuren gestohlen. Zerstört wurde dabei auch das Mädchen, das in der Mitte des Dorfes aufgestellt war, und bisher eigentlich vor Diebstahl gefeit war, da sich die Mitglieder des Vereins Familien in Erder e.V. eine Reihe technischer Raffinessen haben einfallen lassen, um einen Diebstahl zu verhindern. Gegen brutale Gewalt sind aber auch Schmiedeeisen und 1,5 cm dicke Siebdruckplatten machtlos. Die Einzelteile der Figur fanden die Mitglieder des Vereins dann aber wieder wie man sieht.

 

Der Wut folgt die Traurigkeit

Natürlich waren die Mitglieder über diese Situation maßlos wütend. Nach dem die Wut aber verflogen ist, empfinden die Mitglieder nur noch fassungslose Traurigkeit. Grade die Verkehrssituation in Erder fordert doch dazu auf, die Verkehrsteilnehmer auf die bestehenden Gefahren aufmerksam zu machen.

Da wäre zum einen die gut ausgebaute L 781, die dazu verleitet unbewusst schneller zu fahren, da ja auch die lange Gerade das einschätzen der eigenen Geschwindigkeit erschwert. Zum anderen befindet sich  kurz hinter dem Ortseingang in Richtung Varenholz eine weitere Bushaltestelle, und nicht zuletzt die Bushaltestellen im Bereich der alten Gaststätte Weserblick. Hier oben sehen wir die Situation wenn die Kinder den Schulbus in Richtung Varenholz erreichen müssen und  die Müllabfuhr kommt. Auf dem weiteren Bild ist die Haltestellensituation zu sehen, wenn die Kinder den Bus über Kalldorf erreichen müssen und die Müllabfuhr kommt. Der LKW fährt gerade an der roten Linie. Kommt ein Fahrzeug von vorne, fährt er an der grünen Linie. Gleichzeitig haben die Schülerinnen und Schüler aber nur 30 cm Bürgersteig zur Verfügung. Die Straße ist an dieser Stelle abschüssig und befindet sich nur etwa 100 Meter hinter dem Ortseingangsschild. Hier wird permanent die Höchstgeschwindigkeit überschritten. Wer hier 50 fährt, läuft Gefahr von den anderen Verkehrsteilnehmern „angeschoben“ zu werden. Bedenkt man, dass wir es  zu dieser Jahreszeit dunkel, nebelig und nass haben kann man sich vorstellen, wie gefährlich die Situation vormittags ist. Inzwischen warten hier morgens an die 10 Grundschüler auf den Schulbus.

Übrigens: Vor wenigen Wochen ist die Straße durch Spurrillen beschädigt worden. (In etwa da wo man das Vorfahrtschild im Hintergrund erkennt) Die zuständigen Behörden haben aber sofort reagiert und ein gut erkennbares Straßenschild aufgestellt -STRASSENSCHÄDEN-. Interessant welche Prioritäten von Land, Kreis und Gemeinde gesetzt werden.

 

Pressemitteilung Familien in Erder e.V.

Die Bilder finden Sie zum download auf www.weserfamilien.de noch mal in besserer Qualität

Artikel: http://www.weserfamilien.de/html/figuren_geklaut_oder_zerstort.html

Verwendung des Artikels wurde genemigt durch den 1.Vorsitzenden des Vereins “Familien in Erder e.V.” Martin Cygon