Kommunales

Kommentar zum heutigen WLAN/Freifunk-Artikel in der RP

In der RP wurde heute dieser Artikel zum Thema WLAN/Freifunk in Kaarst veröffentlicht.

Hierzu nimmt Ratsmitglied Markus Wetzler wie folgt Stellung:

Liebe Redaktion,

in Ihrem Artikel geben Sie – zumindest aus meiner Sicht – einige Sachverhalte nicht ganz korrekt wieder. Wenn Sie erlauben, würde ich daher meine Sicht etwas näher erläutern:

Bereits in der Überschrift bezeichnen Sie das WLAN in der Stadtmitte als kostenlos.

Für die Stadt Kaarst selbst kostet die Einrichtung und der Betrieb dieses Angebotes nichts und die Benutzer müssen auch kein Entgelt bezahlen, aber : es ist noch nicht ganz geklärt, ob und welche Daten der Benutzer möglicherweise an Dritte weitergegeben werden. Sollte das der Fall sein, könnte man davon sprechen, das der Benutzer mit seinen Daten für die Nutzung des WLANs bezahlt. Es ist aber davon auszugehen, dass das Geschäftsmodell des Unternehmens darauf beruht, das Surfverhalten der Kunden zu analysieren und an Drittunternehmen verkaufen.

Weiter schreiben Sie:

„Der Anbieter wird damit dem Verein “Freifunk Rheinland” – einem nicht kommerziellen Verbund von Freifunkgemeinschaften und Projekten – vorgezogen.“

Mit dieser Formulierung könnte der Leser meinen, dass das Projekt Freifunk nicht von der Kaarster Politik unterstützt wird. Das ist jedoch nicht ganz richtig. Der Haushaltsantrag der Piraten dazu wurde zwar mehrheitlich im Rat abgelehnt, aber gestorben ist das Projekt noch nicht. Denn im letzten Hauptausschuss beantragte die Verwaltung, das Projekt Freifunk nicht weiter zu verfolgen. Der Hauptausschuss (alle Fraktionen) folgte diesem Vorschlag der Verwaltung nicht und möchte das Freifunkprojekt nicht abschreiben. Im Gegenteil: Im Arbeitskreis Informationstechnologie soll das Projekt intensiv geprüft werden.

Und weiter heißt es in Ihrem Artikel:

„Betreiber des kostenlosen WLAN ist beim “Modell Freifunk” der Bürger selbst mit seinem Internetanschluss… Wer anderen Internet anbietet, muss auch für den Missbrauch der Mitsurfer haften, etwa bei illegalen Downloads. Der Verein “Freifunk Rheinland” wäre als Provider in so einem Fall nicht haftbar.“

Der gesamte Datenverkehr des Freifunk-Routers wird verschlüsselt an die Infrastruktur des Vereins weitergeleitet. Durch den eigenständigen Freifunk-Router, einer speziellen Freifunk-Firmware (Routerbetriebssystem) und der erzwungenen Weiterleitung des Datenverkehrs an die Vereinsinfrastruktur, ist jeder Routerstandort fest mit dem Freifunk Rheinland e.V. verbunden. Dem Verein kann somit der Betrieb zugerechnet werden. Ein ähnliches Konzept mit der fast identischen Technik wird übrigens von Kabel Deutschland betrieben. Auch hier wird ein Hotspot auf den vorhandenen Routern der Endkunden aktiviert, über den Fremde (kostenpflichtig) surfen können. Auch hier wird der Datenverkehr verschlüsselt und über den Heimanschluss an die Infrastruktur von Kabel Deutschland weitergeleitet. Auch hier wird durch diese Kopplung der Anschlussinhaber NICHT zum Betreiber des WLANs. (Quelle: zB http://www.golem.de/news/wlan-kabel-deutschland-startet-bezahloption-fuer-hotspots-1404-105737.html ).

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